
Singer-Songwriter aus Südtirol
Dominik Plangger ist in der deutschsprachigen Musikszene der Sparte Singer-Songwriter mittlerweile in der höchsten Liga angekommen. Er reflektiert über die vielen Schieflagen in unserer Gesellschaft, nennt schonungslos unbequeme Wahrheiten und überrascht uns immer wieder mit alternativen Blickwinkeln auf scheinbar unverrückbare Tatsachen. Neben all den tragischen und leidvollen Geschichten unserer Zeit führt er uns aber auch immer wieder vor Augen, wie schön das Leben doch sein kann. Mit unerschütterlicher Zuversicht kommen ihm Liebeserklärungen an das Leben und die Liebe über die Lippen, wie es eben nur ein Poet dieser Größenordnung vermag.
Dominik Plangger fesselt nicht nur durch seine Poesie, er verzaubert das Publikum durch virtuoses Gitarrenspiel und eindringlichen Gesang.
„ansichtshalber“: das neue Album
Die Welt ist bunt. In allen Dingen zeigt sie ihre Nuancen und Zwischentöne – wenn man denn hinsieht und -hört. Die Erkenntnis, dass es nicht nur schwarz oder weiß gibt, ist untrennbar mit der eigenen Achtsamkeit und Offenheit, sie auch wahrnehmen zu wollen, verbunden. Dominik Plangger ist jemand, der hinsieht, sich seine Gedanken darüber macht und diese meisterhaft in Worte und Musik zu verpacken vermag. In seinem aktuellen Projekt ansichtshalber blickt er durch das Plakative hindurch und hebt den dichten Dunst der Oberflächlichkeit. Dominik Plangger macht uns den Blick frei und die Ohren auf für die feinen Zwischentöne und die unhörbaren Worte zwischen den Zeilen. Feinfühlig und einfühlsam. (Selbst-)kritisch und durchaus auch unbequem.
Die letzten beiden Jahre waren bei Dominik Plangger wie bei vielen KünstlerInnen geprägt von Reflektiertheit, in deren Licht und Schatten die meisten dieser Songs entstanden sind. Sie erzählen von verlorener und gefundener Liebe und von allen Facetten des Zusammenlebens auf verschiedenen Ebenen: Es geht um die zwischenmenschlichen Dynamiken in der Partnerschaft, in den engen Strukturen eines Dorfes oder global gesehen um die Folgen des Tuns unserer gesamten Gesellschaft.
Dominik Planggers Gefühl für Sprache und Melodie ist ausgefeilter, feiner denn je. Die Geschichten, die er erzählt, sind Momentaufnahmen aus dem Leben, eingefangen mit dem Blick eines stillen Beobachters und niedergeschrieben mit der Feder eines Wissenden. Von einem, den die Welt gelehrt hat, wie grausam und wie schön sie gleichzeitig sein kann.
Der Titel „namenlose“, der im Mai 2020 als digitale Single erschienen ist, ist mit „ansichtshalber“ erstmals auf einem Tonträger erhältlich. Dominik Plangger hat den Song von Woody Guthrie mit viel Einfühlungsvermögen ins Deutsche übersetzt. „namenlose“ ist ein eindringlicher Song, mit dem er wach rüttelt und uns mahnt, das Leid der Flüchtenden auf der ganzen Welt nicht zu vergessen. Das Elend dieser Menschen ist nicht weniger geworden, nur weil uns ihr Schicksal nicht mehr tagtäglich vor Augen geführt wird.
Der Youtube-Dauerbrenner „Liebeslied im alten Stil“ im Duett mit Cynthia Nickschas ist ebenso erstmals in dieser Version im Studio aufgenommen worden und Teil des Albums. Eine besonders schöne Überraschung ist der Titel „Linda“ im Duett mit der Südtiroler Schauspielerin Anna Unterberger. Sie hat den Song mit Gänsehautfaktor bereits in der Rolle als Gundermanns Partnerin Conny im preisgekrönten Film „Gundermann“ interpretiert und verleiht dem Song im Duett mit Dominik Plangger eine besondere Innigkeit.
Die elf Titel machen das Album zu einem runden Werk, das nun endlich – Dank eines gelungenen Crowdfundings mit Hilfe vieler einzelner UnterstützerInnen – hinaus in die Welt und seine Wirkung entfalten darf.
„ansichtshalber“ ist Planggers insgesamt sechstes Album, das – wie bereits die vorhergehenden Alben – der Ausdruck eines feinfühligen Künstlers ist, den weder Trends noch Rückschläge von seinem Weg abbringen, auf dessen Suche so viele KünstlerInnen sind: nämlich seinem eigenen.
Biografie Dominik Plangger:
Der Singer-Songwriter Dominik Plangger wurde 1980 in Südtirol geboren und macht seit frühester Jugend Musik. Mit 16 Jahren hatte er in Bars erste öffentliche Auftritte als Solokünstler mit Coversongs.
Nach einem Intermezzo in der Trash Metal-Szene begann er um die Jahrtausendwende, eigene Songs zu schreiben, die er gemeinsam mit Philipp Makolies (später Gitarrist bei Polarkreis 18) im Wohnzimmer aufnahm.
Einem breiten Publikum wird Plangger durch Auftritte bei den Songs an einem Sommerabend und die Zusammenarbeit mit Konstantin Wecker bekannt. Dieser Auftritt in Bad Staffelstein und die Bekanntschaft mit Konstantin Wecker wurden richtungsweisend und bildeten den Grundstein für seine musikalische Karriere außerhalb Südtirols. Wecker zeigte sich so begeistert von Planggers Version des Songs Buonanotte Fiorellino des italienischen Liedermachers Francesco De Gregori, dass er eine eigene deutsche Version aufnahm und es 2016 bei den Songs an einem Sommerabend gemeinsam mit ihm vortrug. Es folgte eine gemeinsame Tour und eine bis heute anhaltende Freundschaft.
Ende des Jahres 2009 übersiedelte Plangger nach Wien. Es folgten regelmäßige Auftritte vor großem Publikum bei den Songs an einem Sommerabend in Bad Staffelstein, wo er 2011 die Bekanntschaft von Arlo Guthrie machte.
Die CD-Produktionen „Am Fenster“, „hoffnungsstur“ und „trans\alplantisch“ folgten im Abstand von zwei bis drei Jahren. 2017 lernte er den britischen Singer-Songwriter Allan Taylor kennen und veröffentlichte dessen Song „Los Companeros“ in einer deutschen Übersetzung als YouTube-Video, später erschien es auf dem Album „Decennium“. Der deutsche Liedermacher Hannes Wader lobte den Song für die gelungene Übersetzung und die gute Umsetzung. 2020 veröffentlichte Plangger die Single „namenlose“ auf YouTube und als digitalen Download. Der Song ist eine deutsche Übersetzung des Titels „Deportee“ von Woody Guthrie. Während der Produktion stand Plangger in Kontakt mit Guthries Tochter Nora Guthrie, die Planggers Interpretation des Songs wie folgt kommentierte:
„My father wrote Deportee to highlight the epic tale that seems to repeat itself over and over again throughout history; the exclusion and expulsion of groups of peoples, whether they be refugees, migrants, or others „not wanted“. Dominik has pointed us, once again, in this direction. To confront our sense of brotherhood, or lack of brotherhood, with this sobering yet loving adaptation of my father’s song.“
– Nora Guthrie – President Woody Guthrie Publications
„Mein Vater schrieb Deportee, um die epische Geschichte hervorzuheben, die sich im Laufe der Geschichte immer wieder zu wiederholen scheint; die Ausgrenzung und Vertreibung von Völkergruppen, seien es Flüchtlinge, Migranten oder andere „Unerwünschte“. Dominik hat uns noch einmal in diese Richtung gewiesen. Um unserem Gefühl der Brüderlichkeit oder des Mangels an Brüderlichkeit mit dieser ernüchternden, aber liebevollen Adaption des Liedes meines Vaters entgegenzutreten.“
Der Song stieg in der Liederbestenliste im Juni 2020 auf Platz 4 ein
Auszeichnungen
2009: Förderpreis für junge Liedermacher der Hanns-Seidel-Stiftung
2013: Platz 3 bei der Liederbestenliste mit „Mein Freund der Afghane“
2020: November, Platz 1 bei der Liederbestenliste mit „Namenlose“ (Direkteinstieg)
Neben seiner Tätigkeit als Musiker arbeitete er für seinen Lebensunterhalt in verschiedenen Jobs, unter anderem in Kanada, wo er ein Blockhaus aufbaute und als Touristenführer tätig war. Seit 2004 bewirtschaftet er regelmäßig im Sommer als Hirte eine Alm.